Ausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement

Ausbildungsschwerpunkt der HLA Hameln: Großhandel

Ausbildungsziel und -dauer

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement der Fachrichtung Großhandel kaufen Waren aller Art bei Herstellern bzw. Lieferanten und verkaufen sie an Handel, Handwerk und Industrie weiter. Sie sorgen für eine kostengünstige Lagerhaltung und einen reibungslosen Warenfluss, d. h., sie überwachen die Logistikkette, prüfen den Wareneingang sowie die Lagerbestände, bestellen Ware nach und planen die Warenauslieferung.

Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement der Fachrichtung Großhandel arbeiten dabei in Großhandelsunternehmen nahezu aller Wirtschaftszweige, z. B. Holzbedarf, Kfz-Handel, Kfz-Zubehör, Baubedarf, Befestigungstechnik, Malerbedarf, Bürobedarf, Blumenhandel, Reifenhandel, Heizungs- und Sanitärbedarf, Industriebedarf, Bodenbeläge, Landhandel.

Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre. Sie gliedert sich in einen betrieblichen Praxisteil und einen schulischen Theorieteil. Der theoretische Teil wird an der HLA Hameln erteilt. Der betriebliche Teil der Ausbildung erfolgt in den jeweiligen Ausbildungsbetrieben.

Verkürzung der Ausbildungszeit
Die zuständige Stelle (IHK) kann auf gemeinsamen Antrag von Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit verkürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Auszubildende können auch nachträglich vor Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn ihre bisherigen Leistungen dies rechtfertigen. Die Verkürzung beträgt i. d. R. sechs Monate.

Voraussetzungen für die Berufsausbildung
Aufgrund der vielen Branchen gibt es auch unterschiedliche Anforderungen an die schulischen Abschlüsse und Fächer. Meistens wird ein Realschulabschluss vorausgesetzt, bei einigen Unternehmen der Besuch einer Berufsfachschule Wirtschaft erwartet oder auch das Abitur. Für die meisten Unternehmen sind die Fächer Deutsch und Mathematik wichtig. Unternehmen, die auch mit dem Ausland handeln, legen natürlich Wert auf das Fach Englisch. Grundkenntnisse aus dem Bereich Informationsverarbeitung sind heute für alle Unternehmen wichtig.

Freundlichkeit, gute Ausdrucksweise, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit und gutes Erinnerungsvermögen sind wichtig für diesen Beruf.

Unterrichtsorganisation
Der Berufsschulunterricht findet in der HLA Hameln im Teilzeitunterricht statt.
1. Ausbildungsjahr – Grundstufe:         
2 Berufsschultage pro Woche
2. Ausbildungsjahr – Fachstufe I:           1 Berufsschultag pro Woche
3. Ausbildungsjahr – Fachstufe II:          1 Berufsschultag pro Woche

Ausbildungsinhalte
Für den nach Lernfeldern gegliederten Unterricht an den Berufsschulen ist der Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz maßgeblich.

Außerdem richtet sich die Ausbildung nach der Verordnung über die Berufsausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann für Groß-und Außenhandelsmanagement: VERORDNUNG.

Der Unterricht in der Berufsschule setzt sich aus den allgemein bildenden Fächern Deutsch, Englisch, Politik, Religion und Sport sowie den berufsbezogenen Lernfeldern zusammen. Die Vermittlung der Inhalte erfolgt auf Grundlage des bundesweit gültigen Rahmenlehrplans sowie der schulischen Arbeitspläne: RAHMENLEHRPLAN.

Prüfungen
Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird in der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres der „Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung“ (AP1) durchgeführt. Prüfungsbereich ist „Organisieren des Warensortiments und von Dienstleistungen“, Dauer der schriftlichen Prüfung: 90 Minuten.

Am Ende der Ausbildung findet „Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung“ (AP2) statt. Beide Prüfungen werden von der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgenommen. AP2 besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Prüfungsteil.

Schriftlicher Prüfungsteil:
Prozessorientierte Organisation von Großhandelsgeschäften (120 Minuten)
Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Minuten)
Kaufmännische Steuerung und Kontrolle, Organisation (60 Minuten)

Mündlicher Prüfungsteil:
Im "Fallbezogenen Fachgespräch" werden bei einer Dauer von nicht mehr als 30 Minuten praxisbezogene Aufgaben der jeweiligen Branche bearbeitet.

Das erfolgreiche Bestehen der IHK-Abschlussprüfungen ist Voraussetzung für einen anerkannten Abschluss der Berufsausbildung.

Weitere Informationen zur Prüfung

Zusätzliche Schulabschlüsse (soweit noch nicht vorhanden)
Der Sekundarabschluss I wird bei Vorliegen folgender Voraussetzungen erworben:

  • erfolgreicher IHK-Abschluss der Berufsausbildung
  • Berufsschulabschlusszeugnis

Der Erweiterte Sekundarabschluss I wird bei Vorliegen folgender Voraussetzungen erworben:

  • erfolgreicher IHK-Abschluss der Berufsausbildung
  • Gesamtnotendurchschnitt von mindestens 3,0 im Berufsschulabschlusszeugnis
  • jeweils mindestens die Note „Befriedigend“ in den Fächern Deutsch, Englisch und der Lernbereichsnote im berufsbezogenen Bereich (gewogener Durchschnitt)

Schulische Weiterbildungsmöglichkeiten an unserer Schule
Fachoberschule Wirtschaft, Klasse 12, Abschluss: Fachhochschulreife
Berufliches Gymnasium Wirtschaft, Klassen 11-13, Abschluss: Allgemeine Hochschulreife

Ansprechpartner:innen
Ansprechpartnerin für den Ausbildungsberuf:
Frau Jabs 
E-Mail per Kontaktformular 

Ansprechpartner für die Abteilung Berufsschule:
Herr Rudsinske E-Mail per Kontaktformular